Wer heute durch den Ziegeleipark bummelt, wird sich kaum noch an die Bauschuttdeponie und die leeren Produktionsgebäude erinnern, welche einst das Bild prägten. Und doch befinden sich all die Gebäudereste und Abbruchmaterialien noch vor Ort - als Recyclingschotter auf den Wegen oder eingebaut in die Parklandschaft. Im östlichen Teilbereich des Geländes wurden in besonderem Maße bürgernahe Freizeiteinrichtungen geschaffen.
Das Zentrum der publikumsintensiven Bereiche bildet ein rund 1,2 Hektar großer See mit seiner abwechslungsreichen Ufergestaltung: grasbewachsene Ufer an der Spielwiese, Kies und Sandstrand am Wasserspielplatz, stark bewachsene Ufer mit Sumpf- und Wasserpflanzen auf der kleinen Halbinsel und im Übergang zum Feuchtbereich.
Der See wird über ein Quellbecken gespeist, welches sich oberhalb des Wasserspielplatzes auf einem kleinen Hügel befindet. Von dort aus fließt Wasser in vielen Windungen durch den Wasserspielplatz in den See.
Die Spielbereiche bieten den Kindern keine fertige, abgeschlossene Welt, sondern sie regen durch die unfertige Gestaltung an, hier selbst kreativ tätig zu werden. Rundhölzer sowie Mauern aus Ziegelresten laden zum Klettern ein. Durch Spiralen und Wasserräder kann der Wasserfluss durch eigene Kraft verändert werden.
Ein bestehender Hügel am See ist genutzt worden, um auf ihm eine schiffsbugähnliche Aussichtsplattform anzulegen. Von hier aus hat der Besucher einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Bereiche des Parks.
Besonders markante Blickpunkte stellen die bis zu 15 Meter hohen Steilwände aus Lösslehm dar, die den östlichen Abschluss des Parks bilden. Sie wurden in vollem Umfang erhalten und vom Publikumsverkehr freigehalten, weil sie ein besonders wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl von Insektenarten sind. Eine unmittelbar davor angelegte, circa 250 Meter lange und bis zu 50 Meter breite Schutzzone mit entsprechend natürlicher und ursprünglicher Vegetation soll die vorhandene Artenvielfalt auch auf Dauer sicherstellen. Durch eine unterschiedlich hohe Trockenmauer aus Schutt und Gebäuderesten wurde dieses Schutzgebiet deutlich vom übrigen Park abgegrenzt.
Das Projekt wurde ausgezeichnet mit dem Deutschen Landschaftsarchitekturpreis 1995 und erhielt im selben Jahr eine Auszeichnung der Architektenkammer Baden-Württemberg beim Wettbewerb Beispielhaftes Bauen.